Modellierungsseminar of the year 2009/2010
Im Industriemathematikstudium (bzw. im Technomathematikstudium, wie der Studiengang zuvor genannt wurde) lernen die Studierenden, wie komplexe Probleme insbesondere aus Technik, Industrie, Ingenieur- und Naturwissenschaften mittels mathematischer Methoden bearbeitet und gelöst werden können.
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Zentral ist dabei das Modellierungsseminar (bzw. " Modelling Project", wie es im englischsprachigen Masterstudiengang heißt), in dem prototypisch für die Berufspraxis eines Industriemathematikers in der FuE-Abteilung eines Industrieunternehmens der Problemlösungsprozess schrittweise durchgeführt wird:
- Formulierung eines meist nicht in der Sprache der Mathematik gegebenen, technischen oder naturwissenschaftlichen Problems und Festlegung des mathematisch zu behandelnden Problemteils.
- Umsetzung des Problems in ein mathematisches Modell.
- Mathematische Analyse des Modells, Auswahl bzw. Entwicklung numerischer Methoden zu seiner Evaluation und Simulation, Verbesserungen des Modells.
- Berechnung konkreter Lösungen durch Benutzung gegebener oder selbstprogrammierter Software, Aufbereitung und Beschaffung dafür relevanter Daten.
- Rückübersetzung der Ergebnisse in die Sprache der Technik bzw. Naturwissenschaften.
- Darstellung und Vermittlung der Ergebnisse.
Dieses Modellierungsseminar läuft über ein Jahr im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs (bzw. im sechsten und siebten Semester des Diplomstudiengangs, den es bis 2014 gab). Die Studierenden bearbeiten in Zweiergruppen im "Auftrag" eines Kooperationspartners aus der Industrie oder den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein praxisrelevantes Problem, für das der Lösungsweg nicht vorgegeben ist. Diese Arbeit erfordert die Aneignung zusätzlicher, nicht notwendig mathematischer, Fachkenntnisse, die enge Kooperation in der Zweiergruppe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Aufgabenstellern und die Präsentation der Ergebnisse im Vortrag, als ausführlicher Bericht sowie als Poster.
Das Modellierungsseminar ist für die Studierenden (und ihre Betreuer) eine große, arbeitsintensive Herausforderung, durch das sie sich aber vielfältige, fachliche und außerfachliche Kenntnisse erwerben. Der erfolgreiche Abschluss wirkt deshalb ausgesprochen motivierend, in Hinblick auf den Abschluss des Studiums wie die spätere Berufspraxis.
- Evelyn Voß, Dr. Matthias Gehre.
WG Optimization and Optimal Control
Bahnplanung für Paketroboter.
BIBA, Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA).
- Enrico Lockner.
Former WG Modelling and PDEs
Entwicklung einer Berechnungsroutine zur Bestimmung der Phasenanteile und Festigkeiten einer Aluminiumlegierung.
IWT, Stiftung Institut für Werkstofftechnik.
- Svenja Schulte, Dr. Mischa Jahn.
Former WG Numerics
Modellierung des Keyhole-Effekts beim Laser-Schweißen.
BIAS, Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik.
- Steffen Peter, Claas Grohnfeldt.
WG Optimization and Optimal Control
Raumfahrtanwendungen in Kooperation mit der ESA.
European Space Agency.
- Oussama Alaya, Stephan Miké.
Former WG Numerics
Schnelle Integralgleichungslöser für die Simulation elektromagnetischer Feldprobleme basierend auf dem NFFT-Algorithmus und der verallgemeinerten Gauß-Quadratur.
EADS Deutschland GmbH, Betriebsstätte Bremen.
- Dr. Andreas Bartels, Jens Hartmann.
WG Industrial Mathematics
Schwingungsgleichungen bei ultrapräzisen Drehprozessen.
LFM, Labor für Mikrozerspanung.
- Jan Niedermeyer, Malte Drögemüller.
WG Optimization and Optimal Control
Selbststeuerung logistischer Prozesse.
BIBA, Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA).
- Dr. Thomas Page, Philipp Cordes.
Former WG Modelling and PDEs
Simulation der Umströmung des Vectrinos der Nortek AS.
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie.
- Florian Wolff, Fabian Fastabend.
WG Optimization and Optimal Control
Simulation von Abgasnachbehandlungskomponenten.
IAV, Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr, Gifhorn.
- Matthias Ehrhardt, Frithjof Fehsenfeld.
WG Numerics of PDEs
Tsunami-Modellierung: Implementierung der unstetigen Galerkin-Methode.
AWI, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven.